Problemorientierte Sportwissenschaft – Vom Schlagwort zu einer vertieften Auseinandersetzung
Ein Bericht zur Summer School 2025 des Doktoratsprogramms "Problemorientierte Sportwissenschaft"

Vom 23. bis 25. Juni 2025 veranstaltete das Doktorandenprogramm "Problemorientierte Sportwissenschaft" seine erste Summer School der neuen Förderperiode (2024–2028) in Weggis, Schweiz. Die Veranstaltung markierte den Beginn einer neuen Phase, in der die Problemorientierung das intellektuelle Rückgrat des Programms bildet. Neu gegründete Abteilungspartnerschaften fördern engere Beziehungen zu den assoziierten Universitäten. Die Lage am Fusse der Rigi bot ein produktives Umfeld für akademischen Austausch und Reflexion.

Wir freuten uns, Prof. Gorden Sudeck (Universität Tübingen) als Gast begrüssen zu dürfen. Als ehemaliges Mitglied der Universität Bern brachte er eine externe Perspektive ein, die zu einer breiteren konzeptionellen Einordnung der Veranstaltung beitrug.

Das akademische Programm erstreckte sich über drei Tage, die jeweils von einer bestimmten konzeptionellen Perspektive geprägt waren. Am Montag hielt Prof. Mirko Schmidt (Universität Bern) die Eröffnungsrede mit dem Titel "Problem…was? Was problemorientierte Sportwissenschaft wirklich ist und warum sie wichtig ist". In seinem Vortrag griff er die konzeptionellen Grundlagen des Programms wieder auf und skizzierte eine konstruktive Vision davon, was problemorientierte Sportwissenschaft sein kann, wobei er veranschaulichte, wie sie in konkreten Forschungskontexten greifbar wird.

Die Keynote von Prof. Gorden Sudeck am Dienstag mit dem Titel "Individualisierte Förderung von körperlicher Aktivität und Gesundheit aus der Perspektive der problemorientierten Sportwissenschaft" lud die Teilnehmer dazu ein, darüber nachzudenken, wie sich Problemorientierung in der angewandten Forschung manifestiert und in Bezug zur öffentlichen Gesundheit steht. Am Mittwoch bot eine abschliessende Podiumsdiskussion Raum für kritische Synthese und Dialog zwischen verschiedenen akademischen Positionen und Disziplinen.

Im Mittelpunkt der Summer School standen die Präsentationen der Doktoranden. Die Teilnehmenden tauschten sich über zentrale Themen ihrer Forschung aus, die in interdisziplinären Gruppen diskutiert wurden. Die Zusammensetzung der Gruppen ermöglichte vielfältige Perspektiven und eine kritische Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden Problemen. Die Diskussionen gingen oft über Feedback hinaus und berührten epistemologische, methodologische und ethische Fragen, die für die problemorientierte Sportwissenschaft von zentraler Bedeutung sind.

Informelle Momente wie Schwimmen im Vierwaldstättersee und eine Wanderung auf die Rigi boten Zeit für weitere Gespräche und persönliche Kontakte in einer entspannten Atmosphäre.

Rückblickend bot die Summer School 2025 einen kohärenten und fokussierten Start in die neue Förderperiode. Mit ihrem geschärften akademischen Profil und ihrer strukturellen Erneuerung bestätigte sie die Relevanz und das Potenzial der problemorientierten Sportwissenschaft. Wir freuen uns darauf, den Austausch im kommenden Jahr fortzusetzen.

DIe Teilnehmenden der Summer School 2025 auf einem Steg am Vierwaldstättersee.