Lehrerinnen- und Lehrertraining: Persönlichkeitsfördernder Sportunterricht

Leitung: Dr. Esther Oswald, Dr. Stefan Valkanover
Mitarbeitende: Benjamin Rubeli, Regine Berger
Hilfsassistierende: Nina Schwab
Förderung: Bundesamt für Sport BASPO
Laufzeit: 01.12.2017-31.12.2018
Anmerkung: Kooperation zwischen dem Fachdidaktikzentrum Sport der PHBern und dem Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern (Abteilung I)

Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung stellt ein wichtiges Ziel des Sportunterrichts dar (z.B. EDK, 2005, S. 1). Dies wiederspiegelt sich auch im Lehrplan 21, welcher für das Fach Bewegung und Sport auf Volksschulstufe als Zielorientierung diverse Kompetenzen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und insbesondere des Selbstkonzepts beinhaltet (D-EDK, 2015). Dass es im Sportunterricht möglich ist, das Selbstkonzept von Schülerinnen und Schülern mittels spezifischer didaktisch-methodischer Inszenierungsformen zu fördern, wurde u.a. in der Berner Interventionsstudie Schulsport belegt (BISS; Conzelmann, Schmidt & Valkanover, 2011, S. 220). Allerdings zeigen die Ergebnisse aus BISS auch auf, dass eine zweimal halbtägige Instruktion im Rahmen von Workshops nicht ausreichte, um die Lehrpersonen zu einer langfristigen selbstkonzeptfördernden Sportunterrichtsinszenierung anzuleiten. Daraus lässt sich folgern, dass Lehrpersonen für eine nachhaltige Umsetzung einer selbstkonzeptfördernden Unterrichtsinszenierung über in vertiefter Auseinandersetzung mit der Thematik erworbene Handlungskompetenz verfügen müssen. Bis anhin existieren jedoch kaum Bestrebungen in der Lehrpersonenaus- und -weiterbildung, um den Erwerb von Handlungskompetenz im Sportunterricht hinsichtlich einer selbstkonzeptfördernden Unterrichtsinszenierung zu fördern.

Diese Lücke können Lehrertrainings schliessen: Die Handlungskompetenz und das Verhalten von Lehrpersonen lassen sich mittels spezifischer Lehrertrainings erhöhen bzw. verändern (z.B. Hertel, Pickl & Schmitz, 2008). Vor diesem Hintergrund wurde ein Lehrertraining zu selbstkonzeptförderndem Sportunterricht auf der Volksschulstufe entwickelt und durchgeführt. Das Training besteht aus fünf Modulen à jeweils 3-4 Lektionen, welche verteilt über mehrere Wochen stattfinden. Im Training erwerben die Lehrpersonen didaktisch-methodische Handlungskompetenz, welche für die erfolgreiche Inszenierung eines selbstkonzeptfördernden Sportunterrichts notwendig ist. Mittels quasi-experimenteller Evaluation (längsschnittliche Versuchs- und Vergleichsgruppenanordnung) wird untersucht, ob das Lehrertraining zu einer nachhaltigen selbstkonzeptfördernden Inszenierung des Sportunterrichts durch die Lehrperson und zu entsprechenden Wirkungen auf das Selbstkonzept der Schülerinnen und Schülern führt.