Institut für Sportwissenschaft

Forschungsprojekte

Präzisionssteigerung im Olympischen Luftgewehrschiessen

Seit 2010 erforschen wir zusammen mit Swiss Shooting Entstehungsmechanismen guter und schlechter Schüsse im leistungssportlichen Luftgewehrschiessen. Unsere zentrale Erklärungsstruktur basiert auf einer Wirkungskette, die aufzeigt, dass (1) bewegungsursächliche Kontaktkräfte am Gewehr bisher überhaupt nicht betrachtet wurden, (2) schussergebnisnähere Wirkungskettenglieder stärker mit dem Resultat verbunden sein sollten als entferntere und (3) entlang der Wirkungskette Kompensationseffekte erwartbar sind. Zur empirischen Prüfung realisierten wir einen Trainingsmessplatz inklusive Kontaktkraftmessung (siehe Video), mit dem wir zeigen konnten, dass Kraftproduktionsmuster interindividuell Leistungsunterschiede erklären und zugleich intraindividuell zeitlich relativ stabil bleiben (Kredel & Tartaruga, 2016). Aktuell gehen wir der Frage nach, ob auch auf intraindividueller Ebene leistungsrelevante Kraftproduktionsmusterunterschiede identifiziert werden können und ob ein Training leistungsförderlicher Kraftproduktionsmusters die Wettkampfleistung steigert. Falls dies gelingt, böte die validierte Methodik für Diagnostik wie Messplatztraining einen internationalen Wettbewerbsvorteil.

Ausgewählte Publikationen:

Kredel, R. & Tartaruga, D. (2016). Präzisionsleistungen im Luftgewehrschiessen: von der Problemidentifikation zum Trainingssystem. In A. Klostermann & E.-J. Hossner (Hrsg.), Sportwissenschaft — im Singular! Science du sport — au singulier! 8th Annual SGS/4S-Conference, 18-19/02/2016 in Bern. Book of Abstracts (p. 66). Universität Bern.